Die Geschichte der Kenasu, Teil I

Kurze Geschichte der Kenasu

niedergeschrieben von Merycad, dem Zauberer
zu Plowoni im Jahre 2320 a.G.


ca. -5500

Die Vorfahren der Kenasu siedeln sich als Ackerbauern und Viehzüchter in der fruchtbaren Tiefebene an einem großen See an. Die Lage dieser mystischen Urheimat ist heute in Vergessenheit geraten.

ca. -4000

Kenas und Demnala
Aus mehreren kleinen Dörfern entsteht die legendäre Erste Stadt Demnala. Die Menschen in Demnala leben in Häusern aus gebranntem Lehm. Sie kennen das Rad, die Töpferscheibe und verstehen, Kupfer zu bearbeiten.
In Demnala wird der Erste Tempel gebaut. Dort opfern sie einem obersten Götterpaar: Tus und Asu.

Demnala ist zudem der Sitz des Königs des Reichs Kenas. Dem Reich der Kenasu. Dem Volk der Asu.

Dieses gliedert sich jetzt in drei Stände: Die Priester, die Krieger und die Freien, zu denen Bauern, Handwerker und Händler gehören.

ca. -3150

1. Bronzezeit 
Die Handwerker in Demnala entdecken, dass sich aus dem bekannten Kupfer und dem importierten Zinn ein neues, härteres und praktischeres Metall erzeugen lässt - Bronze. Anfangs hat Kenas ein Monopol auf diese Technologie, da es den Zinnhandel kontrolliert:
Mittlerweile hat sich ein Netz aus Handelswegen entwickelt. Obsidian, Kupfer und Zinn, sowie Vieh, Wolle und Tuche werden von den Reichen im Fernen Osten bis an den Purpurnen Ozean und das Zwischenmeer gehandelt. Kontrolliert wird dieses Netz von Kenas, wo die Fäden zusammen laufen.

Gründung der Stadt Skarama
als östlichster Handelsposten des Kenas-Reichs. Damit ist Skarama vermutlich die älteste kontinuierlich bewohnte Stadt der bekannten Welt.

Eine Schleuder, wie sie nachweislich schon zu Zeiten des Reichs Kenas Verwendung fand


ca. -2800

Der Weltenbrand.
Ein großes Heer aus verbündeten Menschen (vor Allem aus Kenas) und Elben zieht gegen den Drachen Barqabesh in den Krieg. Der Drache ist der Avatar eines Alten Gottes. Unter großen Verlusten gelingt es der Allianz aus Elben und Kenasu, den Drachen zu töten. Doch sein Untergang setzt eine gewaltige seismische Schockwelle frei, die das Angesicht der Welt für immer verändern wird.

Es folgt eine große Flut, die das Reich Kenas vollständig vernichtet.
Den Elben gelingt es, den König, sowie einige 1000 Kenasu aus Demnala in ihre Domäne zu evakuieren, bevor sie das Weltentoor schließen müssen. Ansonsten hätte das Beben der Kraftlinien die Elbendomäne nachhaltig gefährdet.

ca. -2800 bis -1700

Exil der Auserwählten in der Domäne der Elben. Da die Zeit in verschiedenen Daseinsebenen des Multiversum unabhängig voneinander verstreicht, vergehen in der Elbendomäne lediglich 350 Jahre. In der Domäne kommt es nach wenigen Generationen zu Konflikten, die insbesondere in der unverändert hohen Reproduktionsrate der Menschen begründet liegen.

ca. -2800 bis -2300

Dunkles Zeitalter
500 Jahre Chaos. Der Weltenbrand führt zu Klimaveränderungen. Fruchtbare Gebiete werden zu Wüsten, andere ertrinken im Dauerregen. Alle großen Zivilisationen brechen zusammen. Wissen geht verloren, der Fernhandel kommt zum Erliegen, Hungersnöte und Kriege dezimieren die Menschheit.

Die zurückgebliebenen überlebenden Kenasu fallen zurück in die Barbarei. Sie kehren zu einer nomadischen Lebensweise zurück, verstreuen sich und breiten sich in den nach dem Weltenbrand entvölkerten Gebieten in Angur, rings ums Zwischenmeer,  rings um die Binnenozeane und bis in die zentralen Regionen des Ostkontinents aus. Sie erobern oder gründen kurzlebige Kulturen, bleiben aber im Großen und Ganzen für Jahrtausende ihrer Lebensweise als Reiternomaden treu.

Vermutlich sind sie die Vorfahren diverser heutiger Völker in der ganzen bekannten Welt, die eine der Sprachen sprechen, die vom Alt-Kenasischen abstammen.

ca. ab -2300

2. Bronzezeit
am Purpurnen Ozean, im Fernen Osten und am Zwischenmeer entstehen langsam wieder städtische Hochkulturen.

Es entstehen Tempelwirtschaften, die die Überschüsse einer effizienten Bewässerungs-Feldwirtschaft zentral verwalten. Dazu entwickeln die Priester-Verwalter bald standardisierte Symbole, aus denen sich die ersten Schriften entwickeln.

Die Städte ringen untereinander um Macht und Ressourcen, und führen bald Kriege. Städte umgeben sich mit Mauerringen, Waffen werden systematisch aus Bronze gefertigt.

Die ersten Reiche in dieser Region sind Liki im Tam-Delta, und Neshem an der südöstlichen Küste des Zwischenmeers.

Bronzeaxt aus Neshem, 2. Dynastie

ca. -2200

Einer Gruppe Exilanten der Kenasu und einigen Elben gelingt unter der Führung der Elbenprinzessin Birididh die Rückkehr aus der Elben-Domäne in die Welt der Menschen. Sie nennen sich "Kinder der Birididh".

Diese Gruppe und ihre Nachkommen gründen mehrere Siedlungen in Maduskan und den Steppen am Rande der Gromki-Wüste. Offenbar suchen sie bewusst dünnbesiedelte Gebiete, um Konflikte mit der ansässigen Bevölkerung zu meiden.

Ihre Städte legen sie geplant an. Da sie bewusst eine egalitäre Gesellschaft anstreben, lehnen sie Standesunterschiede ab. Dies spiegelt sich auch in der Architektur wieder. Die Häuser in ihren Städten sind ähnlich ausgestattet, und die Größe richtet sich allein nach den Einwohnern. Paläste kennen sie nicht - wohl aber öffentliche Gebäude wie Versammlungshallen und Badeanstalten. Zudem verfügt jede größere Stadt über eine befestigte Zitadelle als Fluchtburg.

Nachkommen der "Kinder der Birididh" wandern auch weit nach Nordwesten. Sie vermischen sich mit der dort ansässigen Bevölkerung. Aus ihnen gehen Jahrtausende später die Nauriker in West-Angur hervor.

ca. -1800

Ende des Exils
Deutlich weniger friedlich gestaltet sich die Rückkehr der restlichen exilanten Kenasu. Die schwelenden Konflikte zwischen Elben und Menschen entflammen zu einem Krieg zwischen Elben auf der einen, und Menschen und Schwarzalben auf der anderen Seite. Von den Schwarzalben haben die Kenasu gelernt, Waffen aus Eisen zu schmieden. Diese sind den hochwertigen Bronzewaffen der Elben ebenbürtig, zudem wirkt Eisen auf Elben schädlich.

Der Krieg endet mit einem Patt. Der Friedensvertrag sieht vor, dass Menschen und Schwarzalben die Domäne der Elben endgültig verlassen. Die Schwarzalben sind nicht länger Vasallen des elbischen Hofes, und siedeln sich in der Welt der Menschen an.

Die alte Heimat der Kenasu wurde beim Weltenbrand zerstört, und existiert nicht mehr. Darum beginnen sie einen beispiellosen Eroberungsfeldzug. Ihre Eisenwaffen, und andere in der Domäne der Elben erworbenen  Technologien (wie z.B. der Streitwagen) verschaffen ihnen einen großen Vorteil gegenüber den bronzezeitlichen Kulturen.

Zahlenmäßig gering erobern in Sippenverbände gegliederte Gruppen verschiedene Reiche, und etablieren sich dort als neue Oberschicht. Sie bringen ihre Sprache und ihre Götter mit. Bald führen sie Krieg untereinander.
Ihre Nachkommen sprechen heute verschiedene mit dem Neu-Kenasischen verwandte Sprachen. Kistamisch, Maduskanisch, Angurisch, Istarnisch... 
Neu-Kenasisch entstand während des Exils, und enthält verschiedene elbische Lehnwörter.

Die Schwarzalben passen sich einem Leben in der materiellen Welt an. Sie werden kleiner und breiter, und verlieren viele ihrer ätherisch-elbischen Züge. Sie siedeln sich in den Indara-Bergen und im Weißen Gebirge an. Dort schürfen sie nach Bodenschätzen, und graben gewaltige unterirdische Festungen und Paläste tief in die Berge. Mit den verschiedenen Kenasu-Reichen pflegen sie freundschaftliche Beziehungen.


Zwei bronzene Chepesch-Schwerter. Links: Neshem, rechts Liki



 

ca. -1120

Kunis
Die erste echte Kenasu-Neugründung ist das Reich von Kunis am östlichen Ufer des Zwischenmeeres. Es dominiert fast 500 Jahre die Region zwischen Kuntara-Gebirge und Zwischenmeer. Dabei dehnt es seinen Einflussbereich bis an den Oberlauf des Tam und an den östlichen Binnenozean aus. Je größer das Reich wird, desto schwerer wird es beherrschbar. Die Provinzstatthalter vergrößern ihre Machtposition auf Kosten der Zentralregierung, bis faktisch aus autonomen Provinzen eigene Fürstentümer entstehen.

ca. -650 

Kis'Tam
Shamel Nisch'hur, ehemaliger Statthalter von Kunis am Oberlauf des Tam vereint diverse Warlords und nomadische Clans unter seiner Herrschaft und gründet das Reich Kis'Tam.

-520

Die K'his-Dynastie tritt die Nachfolge der Nish'hur-Dynastie in Kis'Tam an. Sie betreibt eine kriegerische Expansionspolitik, und verhilft dem Reich zu seiner ersten Blüte. Dieses erstreckt sich bald von Skarama im Nordosten bis zur Mündung des Tam im Süden.

Helm aus Kis'tam


-489

Kunis wird eine Provinz Kis'tams

ca. -450

Maduskan
Kenasurische Reiternomaden weichen unter dem Druck Kis'tams nach Südosten, erobern die Halbinsel und gründen dort das Reich Maduskan, das noch heute besteht.


ca. -150

Die Kultur der Nauriker in West-Angur beginnt. In fast ganz Angur wird die selbe Sprache gesprochen, und die selben Götter werden verehrt. Die Kultur ist in Sippen und Clans gegliedert. Ein Reich in dem Sinne entsteht nicht, da es keine zentrale Oberherrschaft gibt.

Thronwirren und Bürgerkrieg in Kis'Tam. Die unruhigen Zeiten verschaffen der dualistischen Sekte der Feueranbeter einen fruchtbaren Boden.

-132

König Dilam setzt sich durch und besteigt als Dilam I den Thron von Kis'Tam. Die Dilamiden können sich 450 Jahre auf dem Thron halten.

-128

Feueranbeter
Dilam I konvertiert, und macht die Religion der Feueranbeter zur Staatsreligion. Mit jeder Vergrößerung des Reichs Kis'Tam verbreitet sich nun auch die neue Religion. Heute dominiert sie große Teile der südlichen Hemisphäre.


ab -50

Müde vom ewigen Konflikt mit Kis'Tam und untereinander bilden die Stadtstaaten und Insel-Königreiche an den östlichen Küsten des Zwischenmeeres zwischen Andara- und Kuntara-Gebirge eine Allianz.


Sogenannter Aspis-Schild aus der ersten Periode des Ewigen Reiches

-18

Die bis dato eher unbedeutende Stadt Perapol wird bei einer Strafexpedition seitens der kistamischen Dilamiden gegen die Allianz der Stadtstaaten völlig zerstört.

0

Gründung Perapols
Bronzener Vollhelm aus Perapol,
Erste Periode des Ewigen Reichs.
Perapol wird wieder aufgebaut, und dient fortan als neue Hauptstadet des Ewigen Reiches, das aus der Allianz der Stadtstaaten entsteht.

Dieses Datum markiert den Beginn unserer Zeitrechnung.





 

ab ca. 50

Im Westen grenzt Kis'tam an das Ewige Reich. Im Osten an Maduskan. Im Noden liegen die Binnenozeane, und im Nordosten die Gromky-Wüste. Folglich dehnt Kis'tam seinen Einflussbereich jetzt nach Südwesten aus, und erobert nach und nach die Alten Reiche am Purpurnen Ozean und der südlichen Küste des Zwischenmeers. Auch das Alte Reich Neshem fällt an Kis'tam. Neshem wird zu einer neuen Hochburg des Feueranbeter-Kultes.

ab 250

Die Nauriker entwickeln ihre Kultur zur ersten Blüte. Insbesondere in der Eisenverarbeitung sind sie in der westlichen Hemisphäre bald führend. Vergleichbarer Stahl wird zu dieser Zeit lediglich in Maduskan geschmiedet. Schwerter aus Naurika finden sich insbesondere bei den Truppen des Ewigen Reichs.

Die Nauriker vedrängen oder assimileren langsam die alteingesessenen bäuerlichen Völker Zentralangurs. Die Naidan ziehen sich nach Norden und Osten zurück, die Bhamerier teils über den Bruch nach Osten.

Die Naidan ändern im rauhen nördlichen Klima ihre Lebensweise von einer bäuerlichen Kultur hin zu einem kriegerischen Häuptlingwesen.

ca. 550 bis 700

Größe Ausdenung der Naurischen Kultur. Sie erstreckt sich von der nordwestlichen Küste Angurs bis fast zum Bruch. Wichtigste Exportgüter: Waffen, Wagen, Sklaven und Söldner.

Naurisches sogenanntes Antennenschwert aus gehärtetem Eisen


ab 350

Das Ewige Reich beginnt seine Kolonialisierung. Zunächst werden Städte und Provinzen am westlichen Binnenozean gegründet, was zu neuen Konflikten mit Kis'tam führt.


Zwei istarnische Helme aus dem Ewigen Reich. Links: Bronze, mittlere Periode. Rechts: Eisen, späte Periode.



ab 550

Das Ewige Reich lenkt seinen Blick nach Westen, und gründet Kolonien rings um das Zwischenmeer. Insbesondere auf dem Gebiet, in dem sich heute das Reich der 19 Städte befindet. Konflikte mit den Naurikern beginnen.

ab ca 700

Das Ewige Reich beginnt ernsthaft mit der Eroberung und Kolonialisierung Naurikas.


747

Imperator Quintus Fabius Nauricus macht Ralik zum Hauptgott, und nennt sich fortan Quintus Fabius Ralicus.

ca. 800 bis 900

Eroberung des gesamten Zwischenmeeres und der meisten Naurischen Provinzen.

Der Dienst im Heer wird für die Bewohner Perapols und des Kernlandes immer weniger attraktiv, so dass das Heer immer stärker auf  fremde Söldner oder Kolonisten angewiesen ist.

Insbesondere berittene Söldner aus Naidan steigen jetzt auch in Offiziersränge auf.

1033

Erstmals ist in der Provinz Naurika jeder Offiziersposten mit einem Menschen besetzt, der nicht ursprünglich aus Perapol oder den istarnischen Kernländern des Reichs stammt.


Orkischer
Kompositbogen

1043 -1051

Der Sturm
Unter der Führung des Großen Ork sammeln sich die Orks der Nördlichen Steppen zu einer Nation, und erobern und plündern die Länder im Süden. Von fast 1000 Jahren Dauerkonflikt ermüdet, können  Kis'Tam und das Ewige Reich den Horden und den Reitervölkern, die teils mit ihnen verbündet sind, teils vor ihnen fliehen, nichts mehr entgegen setzen. Perapol wird 1051 zerstört. Die Noblen fliehen in die westlichen Provinzen.

Kis'tam wird zerschlagen, und zerfällt in Provinzen.


 

 

1062

Die Horden ziehen sich nach dem Tod des Großen Ork in ihre Heimat zurück.

1051 bis ca 1450

Dunkle Zeit

Mit dem Zusammenbruch des Ewigen Reiches zerfällt auch deren Heeresorganisation.

Ohne zentralen Oberbefehl verwandeln sich die Legionen größtenteils binnen weniger Jahre in marodierende Banden unter Führerschaft irgendwelcher Warlords, meist ehemalige Centurions oder Mannschaftsdienstgrade, oft Söldner aus Naidan, die zuerst in Auxiliartruppen, später im regulären Heer in Offizierspositionen auftstiegen.

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