Dunkle Klostergeheimnisse

Im Kloster befragten wir so manchen der Brüder: Wo es in der Gegend das beste Bier gäbe (Prindol), ob man daran interessiert sei, eine Kampfdarbietung von Blöki zu bewundern, welches inzwischen das Tjosten erlerne (Dagol), ob man Salpeter auf Lager habe (Josefine).
Und nach Andreas Andermatt fragten wir, unserem verloren gegangenen Reisegefährten, der uns den Weg zu den Zwergen geebnet hatte. Und siehe da- er war hier gewesen, hatte ein Zimmer und all seine Sachen lagen noch dort und sein Pony stand im Stall. Doch er war fort- spurlos verschwunden und keiner hatte ihn gesehen seit dem Abend des vorigen Tages.
Wir erfuhren auch, dass der Abt noch nicht so lange Abt des Klosters sei und aus Plowoni komme und dass er die große Bibliothek des Klosters nach einem Erdbeben gesperrt habe und niemand sie mehr betreten dürfe.
Ha! "Wollen doch mal sehen, wer hier was darf!", dachten wir uns und brachten den Cellerar dazu, uns einen Schlüssel für den Weinkeller zukommen zu lassen. Heimlich in der Nacht, kurz nach der Matutin, schlichen wir uns über den für uns verbotenen Hof in den Keller und fanden dort, gut verschlossen, die Fässer mit dem wirklich guten Wein, auf den der Cellerar, der Novizenmeister und der Bruder der Schriften so scharf waren. Schwupps waren zwei Flaschen abgefüllt und es war uns eine Freude, die kleinen Fässchen mit dem billigen Wein der Mönche wieder aufzufüllen.
Im Tausch gegen das edle Tröpfchen wurde uns der Schlüssel zur Bibliothek überlassen und wir machten uns auf den nächtlichen Weg, dem alten Turm seine Geheimnisse zu entreißen.

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