Nachdem Blöki von Gustans Tabak gefressen hatte und krank wurde, konnte Dagol von Demcek leider nicht mitfahren über den Tallion-See auf der Jagd nach dem Orc-Späher. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit schafften wir es auch ohne unseren Floßbauer, mit einem Fischerboot auf der anderen Seite des Sees anzulanden. Dort ließen wir uns von einem Jäger Richtung Pass führen. Dieser (Tom sein Name) entdeckte auch die Wolfsfährte- ebenso erkannte er, dass der Wolf ungewöhnlich groß sein musste, offenbar verletzt und überdies vor nicht länger als einem halben Tag auf dem Passweg unterwegs gewesen war.
Auf der Passhöhe selbst stand ein verfallener Turm, dem wir uns vorsichtig von zwei Seiten näherten. Die gefährlichere Seite (durch den Wald und mit Klettern) enthielt für kurze Zeit einen schlafenden Wolf mit verbundener Hinterpfote. Doch Gustan und ich konnten mit Tücke, Hinterlist, Treffsicherheit und einem Quäntchen Glück das Problem dauerhaft lösen.
Nachdem der Reitwolf des Späherorcs im Wald herumlag, konnte der Orc nicht weit sein. Also durchsuchten wir den Turm und fanden ausgedehnte Kellergeschosse. Zobeida fand außerdem eine Sprengfalle, doch wir konnten diese mit einer Kuscheldecke entschärfen. Wir stießen auf zwei Orcs, die sich lautstark miteinander stritten und dabei immer wieder auf hässliche und offenbar untote Ghule schossen.
Es waren unser Späher und ein kleinerer und womöglich noch hässlicherer Orc. Gustan,und ich schlichen uns an und erledigten mit dem beherzten Wurf eines Betäubungsmessers den kleineren der Orcs. Der Große schrie mehrfach "Stopp!", was uns neugierig machte und daher ließen wir ihn mal kurz am Leben. Er bedeutete uns, dass hier alles voller Ghule sei und wir mit ihm zusammen verschwinden sollten.
Leider stolperte einer der dummen und bissigen Ghule in die Sprengfalle und löste sie aus. Mit einer gewaltigen Explosion brach die Gangdecke ein und versperrte uns den Rückweg. Unsere neue Begleiterin- Josefine Kravall- auch Bumbum Jo genannt -wollte die Verschüttung wegsprengen, was wir ihr nicht erlaubten.
Wir drangen also tiefer in die Katakomben ein auf der Suche nach einem Ausgang und nahmen dabei den Späher-Orc namens Aneech mit. Doch wir fanden nur Brunnen (mutmaßlich sehr tief) und Mauern und verfallene Möbel und untote Ghule. Schnell erkannten wir, dass man diesen den Kopf abhacken musste, damit sie tot blieben. Zobeida erprobte einen neuen biologisch abbaubaren Zauber: Kompostierung. Dieser ließ den Ghul praktisch verwesen und verwelken, was NICHT zu ihrer Ansehnlichkeit beitrug.
In einer Art Kapelle führte uns ein Spalt in der Wand in den nächsten Raum - und dort stand der Oberghul vor zwei Monolithen und beschwor offenbar so eine Art Portal. Er drehte sich um, sah uns und bis auf Zobeida und mich erstarrten alle vor Ehrfurcht.
Religiöses Gefasel bringt mich zur Weißglut- egal ob jetzt jemand zum großen Muftidämon betet oder zu den Göttern der Ordnung und Selbstherrlichkeit- jedenfalls stürmte ich los und rammte dem Oberghul mein Schwert überall hin, wo es wehtat. Zobeida kompostierte derweil ein paar von den kleineren Ghulen, die versuchten, mich anzuknabbern. Der Oberghul kapitulierte schnell vor meinem Wutanfall und taumelte davon, kroch auf allen vieren und ich zielte auf seinen Kopf und häckselte ihn- um im Gartenjargon zu bleiben. Kaum hatte ich seine Lebensgeister ausgeblasen, fielen die anderen Ghuls in sich zusammen. Die anderen waren inzwischen wieder bei Sinnen und so diskutierten wir, was mit dem seltsamen Portal anzustellen sei.
Wir warfen probehalber einen toten Ghul hindurch, worauf hin Tentakel erschienen, die im Raum nach weiteren Ghuls herum tasteten. Dies war also offenbar der falsche Weg. Hinter dem Portal stand eine große alte Truhe. Zobeida öffnete sie todesmutig und darin befand sich ein leuchtender roter Kristall. Ich wollte ihn heraus holen, doch durchfuhren mich bei der Berührung Todesangst und grauenhafte Visionen von Monstern und Dämonen, also ließen wir den Stein in der Truhe.
In einem Nebengang fanden wir erneut einen tiefen Brunnen (Gustan der Weise ermittelte als ungefähre Höhe 70 Meter). Das war also auch kein Ausweg. Die explosionsbegeisterte Bumbum Jo drängte uns, einen der Monolithen zu sprengen, um das Portal zu zerstören. Sie hatte im Gepäck von dem toten kleineren Orc Kohlestaub, Schwefel und Salpeter gefunden und baute nun eine kleine Bombe.
Ich weiß nicht, was die anderen taten....ich jedenfalls lag 45 Sekunden, nachdem diese Idee offenbar Konsens wurde, mit den Fingern in den Ohren so weit weg wie möglich hinter einem Fels. Minuten später krachte es und ich hörte Fluchen und Schmerzensschreie und lautes Lamentieren über vorgebliche Alchemisten, die sich besser selbst sprengen sollten.
Nachdem der Staub sich gelegt hatte, sahen wir, dass aus dem linken Monolith ein großes Stück heraus gesprengt war und der ganze Fels deutlich angeschlagen aussah. Zelaya und Gustan, unsere beiden stärksten Helden, warfen sich mit voller Wucht dagegen und siehe da! sie brachten den Monolithen zum Einsturz und schwupps ging das Portal aus.
So, Keller wieder sauber- Problem gelöst. Abgesehen davon, dass wir einen Ausgang finden mussten. Wir durchsuchten den Keller der Kapelle und fanden eine Tür. Ein Gang führte uns noch viel tiefer hinab, und wieder stießen wir auf den Brunnen, diesmal nur wenige Meter über dessen Grund, wo ein unterirdischer Fluss verlief. Schmale Absätze, auf denen man laufen konnte, verliefen an dem Fluss entlang. Und so ließen wir uns alle hinunter (an dem Seil, welches der Orc-Späher dabei hatte) und wanderten auf dem schmalen Sims flussabwärts. Nach einiger Zeit drang Tageslicht herein und so fanden wir endlich einen Ausgang. Der Orc, der inzwischen recht zutraulich geworden war (manche von uns wollten ihn sogar BEHALTEN), erzählte uns auf dringliche Nachfrage, was er von den Kriegsvorbereitungen der Orcs wusste. Er sei nun ein Ausgestoßener, berichtete er uns, da er mit Menschen zusammen gearbeitet habe und so brachten wir ihn nach Unterstadt in Tallion, wo die anderen ausgestoßenen Orcs wohnen. Mögen diese auf ihn aufpassen.
Wir überbrachten unser Wissen und die von uns gefundenen Pläne für orcisches Kriegsgerät dem Orc-Häuptling, der sich darüber mit dem Rat der Stadt besprechen würde.
Blöki geht es nach viel Bauchstreicheln und Kamillentee wieder besser, Dagol hat aufgehört zu weinen und der Herr Moncada hat Nachricht geschickt, dass seine ethnischen Forschungen so gut wie beendet seien und wir mit seiner baldigen Rückkunft rechnen könnten.
Und dann werden wir nach Plowoni segeln und sehen, was der gute alte Prado von Felmi diesmal von uns will.
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